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Bosch Hockenheim Historic 2023: Schumann Motorsport eröffnet die neue „Tourenwagen Golden Era“ mit zwei BMW-Klassikern und zwei ersten Plätzen.

Ausgerechnet die Bosch Hockenheim Historic 2023, grundsätzlich ein Großereignis für (auto-)mobile Klassiker vieler Facetten, eröffneten ein neues Zeitalter. Die „Tourenwagen Golden Era“ greift das auf, was zuletzt der erfolgreich angelaufene DTM Classic Cup 2022 repräsentiert hat. (Theoretische) Titelverteidiger: Schumann Motorsport aus Saarbrücken und der zweimalige DTM-Vizemeister Olaf Manthey am Volant des BMW 635 CSi Gruppe A. Dem 1983 – vor 40 Jahren – konzipierten Coupé ist während der Wintermonate ein Neuaufbau zur Seite gestellt worden. Peter und Jürgen Schumann realisierten mit ihrem Mechanikerteam ein Replikat des 1987 in der Tourenwagen-Europameisterschaft gefahrenen BMW M3 E30 2.3 Liter Gruppe A. Das Resultat: beide BMW – der neue und der alte gleichermaßen – erreichten im badischen Motodrom jeweils einen Klassensieg.

Die Schlagzeilen:

Erfolgreiche Premiere: Olaf Manthey präsentiert das originalgetreue Replikat seines eigenen Einsatzwagens aus der Tourenwagen-Europameisterschaft 1987 mit einem ersten Klassensieg.

Brüderliche Arbeitsteilung: Peter Schumann hat im ersten Rennen mit dem BMW 635 CSi Gruppe A mehr Wetterglück als Jürgen Schumann mit dem neuen BMW M3 E30 2.3 im zweiten.

Durch die Wassermassen: DTM-Vizemeister Olaf Manthey schwimmt bei Gewitterregen mit dem BMW 635 CSi Gruppe A im zweiten Wertungslauf auf den vierten Gesamtrang nach vorne.

Für die 40.000 Besucher der Bosch Hockenheim Historic war das Treffen der internationalen Klassiker-Szene eine stimmungsvolle Zeitreise. Mittendrin: Schumann Motorsport, erstmals mit zwei historischen BMW-Renntourenwagen präsent. Neben dem bewährten BMW 635 CSi Coupé Gruppe A, der im Vorjahr mit Olaf Manthey als Steuer-Mann im Cockpit den DTM Classic Cup dominierte, zog ein Neuaufbau die Blicke im Fahrerlager auf sich. Über die Wintermonate haben Peter und Jürgen Schumann einen BMW M3 E30 2.3 Liter Gruppe A entstehen lassen, der dem Homologationsstand der Tourenwagen-Europameisterschaft 1987 entspricht. Motorenspezialist Jürgen Schumann zu den Hintergründen des jüngsten Projekts: „Wir haben eine leer geräumte Karosserie mit einer fest verschweißten Sicherheitszelle versehen, die den heutigen Sicherheits-Bestimmungen des DMSB zu entsprechen hat. Aufgrund der heute geltenden Auflagen ist es nicht gestattet, eine exakte Kopie des 1987 gebräuchlichen Käfigs zu fertigen, da inzwischen genau definierte Verstrebungen zu berücksichtigen sind.“ Beim Vierzylinder-Vierventilmotor mit der populären Kennung S14 galt es ebenfalls eine Besonderheit zu beachten, wie Schumann ausführt: „Das technische Regelwerk der DTM war von Anfang an freizügiger gefasst als das der Tourenwagen-Europameisterschaft – wir haben uns an letzteres gehalten und uns mit 290 gesunden, jedoch standfesten PS zufrieden gegeben. Nicht zuletzt geht es um die korrekten Motordrehzahlen – natürlich ist es möglich, bei 8.500/min zu schalten. Legt man bereits bei 8.200/min die nächste Fahrstufe ein, ist man deshalb nicht unbedingt langsamer. Die Laufzeiten dieses Aggregats sind dann allerdings insgesamt länger.“

Das Farbkonzept des Neuzugangs im Team entspricht dieser Philosophie: Im gleichen Sponsorlook von „Blaupunkt“ und „Lui“ ging Olaf Manthey am 12. Juli 1987 beim Tourenwagen-Europameisterschaftslauf auf dem Nürburgring an den Start. Die bewusste Abgrenzung vom DTM-Reglement zeigt Wirkung. Der BMW M3 E30 2.3 Gruppe A wird in eine spezifische Wertungsgruppe eingeteilt und nicht mit höher wie weiter entwickelten M3 Sport Evolution ab Modelljahr 1990 in einen Topf geworfen. Das Ergebnis auf dem Hockenheimring: ein erster Klassensieg im 44 Wagen starken Starterfeld. Den wesentlichen Unterschied zum bisherigen BMW 635 CSi Coupé Gruppe A beschreibt Jürgen Schumann überaus plastisch: „Da liegen 200 Kilogramm Gewichtsvorteil zwischen den beiden Autos. Der M3 fährt sich wie tatsächlich wie ein Go-Kart, während unserem älteren Sechser anzumerken ist, dass er größer und schwerer ist.“ Dennoch erreichte auch der letztjährige Siegerwagen des DTM Classic Cups auf dem Hockenheimring einen weiteren Klassensieg – mit Titelverteidiger Olaf Manthey am Volant. Kurz vor dem zweiten Renndurchgang setzte ein Gewitter die Strecke unter Wasser. Die Konsequenz: Das Rennen musste hinter dem Safety Car gestartet und während der ersten zwei Runden neutralisiert werden. Wenige Umläufe nach der Freigabe ließ die Rennleitung erneut die gelben Flaggen zeigen – Überholverbot. Unter diesen unübersichtlichen Bedingungen schwamm Driftkönig Olaf Manthey auf den starken vierten Gesamtrang weit nach vorne – das beste Teamresultat an diesem Wochenende. Unterdessen notierte Jürgen Schumann, im M3 sitzend: „Ich habe noch nie in meinem Rennfahrerleben solche Wassermassen gesehen!“ Bereits am dritten Wochenende im Mai setzt sich das umfangreiche Einsatzprogramm auf der Nürburgring-Nordschleife fort. Beim 24h-Classic-Rennen treten Peter und Jürgen Schumann gemeinsam mit Olaf Manthey zum Dreistunden-Rennen auf ihrer Hausstrecke in der Eifel an. Nach dem Sieg beim 1.000-Kilometer-Rennen im September 2022 an gleicher Stelle greift das Trio wieder einmal auf die über 400 PS leistende Gruppe-5-Ausführung des BMW 635 CSi Coupés zurück – wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

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Fotografie: Dirk Reiter, BR Foto, für Schumann Motorsport

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